Im Gegensatz zu anderen Korps wie den Jägern tragen bei den Grenadieren eigentlich nur die Offiziere eine echte Uniform. Ihr blauer Waffenrock ist die Paradeuniform der preußischen und später deutschen Infanterie, die sie zwischen 1808 und 1919 getragen wurde. Die roten Ärmelaufschläge mit den drei goldenen Knöpfen, die sogenannten Brandenburgischen Aufschläge, weisen auf die Gardegrenadier-Regimenter Preußens hin.
Auf den Schultern tragen die Offiziere goldene Epauletten, an denen auch deren Rang abzulesen ist (Hauptmann: zwei Sterne, Oberleutnant: ein Stern, Leutnant: ohne Stern). Zusätzlich tragen sie eine silberne Feldbinde mit Quasten sowie silberne Fangschnüre.
Nur der Major des Grenadierkorps trägt silberne Epauletten mit losen Kantillen (dünne, silberne Fransen) und eine ebenfalls silberne Königsschnur über der Brust.
Statt der Pickelhaube, die die historische Uniform eigentlich komplettieren würde, tragen die Offizieren einen Zweispitz mit weißem Federbusch. Bis weit in die 50-er Jahre trugen Major und Adjutant übrigens tatsächlich noch Pickelhauben mit schwarzem oder weißem Rosshaar-Busch, wie das Bild von Grenadiermajor Heinrich Girmes und seinem Adjutanten Hermann Inger aus dem Jahr 1921 zeigt, ebenso wie der Oberst und sein Adjutant. Mittlerweile sind jedoch auch die Regiments- und Korpsspitzen auf den deutlich leichteren „Bonaparte“ umgestiegen.
Die Fähnriche tragen statt des Zweispitzes ein blaues Tschako mit silbernen Litzen. An deren Breite und Anzahl ist der Dienstgrad der Schützen zu erkennen.
Major Girmes und Adjutant Inger im Jahr 1921
Die Grenadiere tragen eine Frack mit Weste oder Bauchbinde und einen Zylinder, der mit einem grünen Asperagos festlich geschmückt ist.
Die Kleidung der „einfachen“ Grenadiere war nicht immer einheitlich und neben dem Frack ging man auch im Gehrock, im Cut oder im schwarzen Anzug über die Straße. Dies deutet darauf hin, dass in den ersten Jahren des Grefrather Schützenfestes einfach nur der „Sonntagsanzug“ ausgeführt wurde. So auch die Regimentsfahnenkompanie im Jahr 1922 mit W. Töller, P. Ackers und J. Klauth, die auf dem zweiten Bild zu sehen ist.
Bis heute geblieben sind die schon damals einheitlichen weißen Hosen, die – mit Ausnahme der berittenen Korpsspitze – von Sonntag bis Dienstag getragen werden.
Regimentsfahnenkompanie an Pfingsten 1922