Wann genau die Geschichte der Grefrather Grenadiere beginnt, ist heute nicht mehr zu sagen. Denn die dem Korps und der Bruderschaft vorliegenden Urkunden beginnen erst mit der Wiederaufnahme des Schützenwesens im Jahre 1920 und der Neugründung des Grenadierkorps im folgenden Jahr. Deshalb beginnen auch wir unsere Geschichte im Jahr 1921, auch wenn die Wurzeln des Korps viel weiter zurückliegen könnten.
1921 – 1939: Die Anfänge
Fest steht, dass es am 28. März 1921 bereits existierte. Denn an diesem Tag wurden auf einer Versammlung der Bruderschaft die Korps und Züge für das bevorstehende Schützenfest vorgestellt:
Sappeure: Major Johann Kessel
Grenadiere: Major Faßbender
Jäger: Major Daners
Reiterverein: Klapdor
Dieser Tag gilt heute als Gründungsdatum unseres Korps.
Der erwähnte Major Faßbender verzog noch vor Pfingsten nach Düsseldorf, weshalb Heinrich Girmes sein Amt übernahm. An seiner Seite ritt Adjutant Hermann Inger.
Wie auf den Bildern aus der damaligen Zeit zu erkennen ist, führten die Schützen in den ersten Jahren keine Waffen mit sich. Statt Holzgewehren trugen die Grenadiere Gehstöcke, die Chargierten tauschten den Säbel gegen Reitgerten. Der Grund ist einfach: Neuss stand nach dem 1. Weltkrieg unter belgischer Besatzung und zu den Auflagen gehörte, dass keine Waffen getragen werden durften.
Die Korpsspitze: Major Girmes und Adjutant Inger im Jahr 1927
Von 1923 bis 1924 musste das Schützenfest aufgrund eines Verbots der Besatzungsmächte ausfallen. Hinzu kam die wirtschaftliche Not aufgrund der hohen Inflation – die kaum Geld für große Feste übrig ließ. Erst 1926 blühte das Grefrather Schützenwesen wieder auf – bis es mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 erneut Schwierigkeiten gab:
die NSDAP untersagte der Bruderschaft die Zusammenarbeit mit der Kirche. Es wurden zwar bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 Schützenfeste gefeiert, allerdings nur als „Bürgerschützenfeste“, strikt von der Kirche getrennt.
Major Girmes und Adjutant Inger bildeten bis zum Kriegsausbruch die Korpsspitze. Ob es zu dieser Zeit einen Hauptmann gab, ist nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass die Grenadiere auch damals schon in Züge unterteilt waren, die von sechs bis über zehn Schützen stark waren.
Von den Zügen aus der Anfangszeit sind immer noch der Grenadierzug „Mer sen drbee“ und der „Frackzug Wehrhahn“ sowie im Grenadier-Korps aktiv. Beide wurden 1933 gegründet, letzterer von Robert Segger und Willi Cremer. Auf einem Foto von 1932 ist ein weiterer Zug zu erkennen, der im Gewehr das Zeichen des Kirchenchores, die Lyra, trug. Unter den Mitgliedern befanden sich unter anderem Paul Rothausen und Hubert Brems.
Zu den Aufgaben des Grenadier-Korps gehörte es auch schon damals, die Regimentsfahne zu tragen. Die Grenadiere selber hatten seinerzeit keine eigene Fahne. Die sogenannte Fahnenkompanie bestand somit „nur“ aus drei Grenadieren.
Dass die Grenadiere das Schützen-wesen entscheidend mitbestimmten, zeigt sich darin, dass sie bereits vor dem Krieg nachweislich neun Schützenkönige stellten. Das Jägerkorps war schon immer stärker besetzt war, es bestand jedoch meist aus jüngeren Männern. Ein Großteil der älteren Schützen, die es sich finanziell leisten konnten, auf den Königsvogel zu schießen, war im Grenadier-Korps aktiv.
1931: S. M. Wilhelm I. Gau mit seiner Königin und den Ministern.
1950 – 1955: Wiedergründung
Wie in allen Ortschaften des Rhein-Kreises Neuss wurde auch in Grefrath während der Kriegsjahre 1940 bis 1945 kein Schützenfest gefeiert. Und auch in den ersten Jahren nach Kriegsende hatten die Grefratherinnen und Grefrather zu viele Sorgen, als dass sie Zeit und Geld für ein Schützenfest gehabt hätten. Erst am 4. September 1949 wurde beschlossen, die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Grefrath wieder aufleben zu lassen. Damit war der Weg frei 1950 das erste Schützenfest zu feiern. Als Termin des Festes wurde, wie vor dem Kriege, Pfingsten festgelegt.
Der erste Bruderschaftsvorstand wurde von drei Grenadieren mitgegründet: Felix Lohmann vom Grenadierzug „Uns geht die Sonne nicht unter“, der zum Vize-Präsident gewählt wurde, Peter Spelter vom „Frackzug Wehrhahn“, der Kassierer wurde, sowie Grenadiermajor Heinrich Girmes. Letzterer kümmerte sich auch darum, das Grenadierkorps wieder auferstehen zu lassen und führte es erneut an. Da Hermann Inger 1948 an den Folgen einer Verletzung aus dem Ersten Weltkrieg starb, wurde Reiner Wildschütz sein neuer Adjutant.
Pfingsten 1951: Meldung des Grenadierkorps an Oberst Schmitz
Insgesamt bestand das Grenadier-Korps beim ersten Schützenfest der Nachkriegszeit aus 39 aktiven Schützen in vier Zügen:
Major Girmes und Adjutant Wildschütz
Fahnenkompanie der Grenadiere mit 3 Grenadieren
Hauptmannszug (Hptm. Gerhard Stüttgen) mit 9 Grenadieren
Frackzug Wehrhahn (Oblt. Robert Segger) mit 13 Grenadieren
Uns geht die Sonne nicht unter (Oblt. Paul Dahmen) mit 12 Grenadieren
Franz Girmes, der Sohn von Heinrich Girmes, übernahm 1952 die Korpsführung als Major. Gemeinsam mit Reiner Wildschütz, Franz Dyckers und Robert Segger sollte er in den kommenden Jahrzehnten das Grenadierkorps entscheidend weiterentwickeln.
Unter ihm wurden der Grenadierball und das Grenadierschießen 1953 eingeführt. Man wollte sich nicht mehr nur auf das Schützenfest beschränken, sondern auch eigene Feste feiern. Die ersten Grenadierschießen fanden im „Girmessaal“ statt, wo auch das erste Grenadierfest stattfand. Hierzu erhielt jeder Grenadier 6 Biermarken. Die Musikkapelle „Die Juppen“ brachte schnell Stimmung in den Saal, so dass bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde.
Auf diesem Fest entstand die Idee, eine eigene Fahne anzuschaffen. Der Kassenwart des Festes, Heinrich Werres, überlegte, dass jeder Grenadier nur 10 Mark geben müsse, um eine solche zu finanzieren. Die Idee wurde von Franz Girmes auf der nächsten Vorstandsversammlung des Grenadier-Korps aufgegriffen und fand sofort guten Anklang. Auf den Grenadierfesten wurde fortan eine Tombola durchgeführt, deren Erlös nur für die Fahne bestimmt war. So konnte bereits auf dem ersten folgenden Grenadierfest am 6. September 1953 ein Reinerlös von DM 300,- erzielt werden.
Neben dem Grenadierball gab es 1954 auch ein Familienfest, das 14 Tage nach Pfingsten gefeiert wurde.
Die Sappeure hatten sich zu dieser Zeit den Grenadieren angeschlossen, nicht nur, um mit Ihnen zu feiern. Mehrmals wird im Protokollbuch bei der Korpsversammlung erwähnt, dass die Sappeure anwesend waren. Im Protokoll von 1955 heißt es: „auch der Major der Sappeure, Schmitz, fehlt nicht“. Auch die Zugaufzählung aus dem Jahre 1957 erwähnt das Sappeur-Corps: „nach dem fünften Zug folgten die Sappeure mit Major Heinrich Schmitz und seinem Vertreter Heinrich Flintz.“
1955 – 1987: Erste Blüte
Auf der Korpsversammlung am 5. Oktober 1955 wurde einstimmig beschlossen, eine Grenadierfahne anzuschaffen. Hierzu wurde ein Ausschuss gebildet, der aus 10 Grenadieren bestand. Der Kassierer Felix Lohmann und der Schriftführer Jakob Düss holten im Kloster Kreitz ein Angebot und einen Entwurf ein. Die Kosten einer solchen Fahne lagen bei etwa 700 Mark. Am 17. Juni 1956 wurde der Entwurf des Klosters vom Ausschuss angenommen und Jakob Düss vermerkte im Protokollbuch: „Fahne wurde am 18. Juni 1956 bestellt“.
Franz Girmes erlebte dies nicht mehr als Major . Wie sein Vater trat auch er aus gesundheitlichen Gründen zurück, blieb dem Grenadier-Korps jedoch als aktives Mitglied erhalten und übernahm von 1957 bis 1966 die Aufgabe des Kassierers. An Pfingsten marschierte er bis 1969 im Zug „Kom nie no hus“ mit. Sein Nachfolger wurde Adjutant Reiner Wildschütz. Er leitete das Grenadier-Korps von 1956 bis 1977, bevor er 1978 der erste Vorsitzende des Korps wurde.
Fahnenkompanie Pfingsten 1956: K., H. und W. Brems
Unter seiner Führung und der Mithilfe seines ehemaligen Majors Franz Girmes gelangte das Grenadier-Korps zu neuer Blüte. Es wuchs von 4 Zügen mit 39 Mitgliedern im Jahre 1950 auf 11 Züge mit 125 Grenadieren im Jahre 1981. 1978 war dabei ein besonderes Jahr, denn erstmals wurde die Grenze von 100 Mitgliedern überschritten.
Das Grenadierschießen wurde ebenfalls unter Major Wildschütz eingeführt. Im Jahresbericht von 1957 wird erwähnt, dass ein Pokal und eine Wanderkette ausgeschossen wurden. Den Pokal erhielt der beste Zug, wobei die fünf besten Schützen jedes Zuges gewertet wurden. Dabei hatte jeder Schütze 2 x 3 Schuß auf Zehnerkarte zu schießen. Die Wanderkette wurde ebenfalls mit 2 x 3 Schuß auf die Zehnerkarte ausgeschossen. Es handelte sich um die heutige Kette des Grenadiersiegers.
Im Jahre 1966 stiftete Hauptmann Gerhard Stüttgen eine Schützenkette, die beim nächsten Grenadierschießen ebenfalls ausgeschoßen werden sollte. Auf eigenen Wunsch sollte diese Kette nach seinem Tode als „Gerhard-Stüttgen-Gedächtniskette“ ausgeschossen werden.
Parade zu Ehren von S.M. Josef I. am Pfingstsonntag 1967
Im Jahre 1969 wurden erstmals die Sieger auf Holzvögel ausgeschossen. Nicht mehr nur Können war gefragt, jetzt hieß es auch Glück haben.. Um das Schießen noch mehr zu bereichern, wurde 1973 ein Pokal für ehemalige Schützenkönige der Bruderschaft ausgeschossen. Der erste Gewinner des Königspokals war Günter Welter (Schützenkönig im Jahre 1965). Seit 1986 schießen die ehemaligen Könige und Gäste auch einen Sieger auf Karten aus.
Eine weitere Besonderheit war, das die Grenadiere damals nach dem Umzug an Pfingsten nicht in das Zelt marschierten. Sie ließen ihn immer im Girmessaal enden. Erst 1968 wurde erwähnt, dass sich die Grenadiere nach den Umzügen im Festzelt auflösten. Im Protokollbuch steht: „… als Referenz dem König und den Ehrengästen gegenüber“.
Im Jahre 1978 trat Reiner Wildschütz nach 22 Jahren als Grenadiermajor aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt ab. Zum Nachfolger wählte man Franz Dyckers, der bereits seit drei Jahren als Kassierer Mitglied im Vorstand war. Mit seiner Wahl trat eine Neuordnung im Grenadiervorstand ein, der nun aus folgenden Ämtern bestand:
Vorsitzender Reiner Wildschütz
Major Franz Dyckers
Adjutant Fritz Welter
Geschäftsführer Robert Segger
Stellv. Geschäftsführer Toni Flintz
Kassierer Robert Labonte
Stellv. Kassierer Toni Dresia
Als erster Vorsitzender des Korps wurde der ehemalige Major Reiner Wildschütz gewählt. Mit dieser Neuaufteilung wurde den vielfältigen Aufgaben des Grenadier-Korps Rechnung getragen. Für die Vielzahl von Aufgaben auch über das Jahr hinaus benötigte man einen größeren Vorstand mit genauer Aufgabenteilung.
Im Jahre 1978 wurde eine zweite Grenadierfahne angeschafft . Außerdem wurde ein neuer Zug dazugewonnen, der fortan diese Fahne tragen sollte: die zweite Grenadier-Fahnenkompanie „In Treue fest“. Als sich dieser bereits im Jahre 1988 auflöste, wurde die Fahne von der 1. Fahnenkompanie mitgetragen.
1987 – 2004: Verjüngung
Die Wandlung zu einem „modernen“ Grenadier-Korps erfolgte 1987. In seinem ersten Amtsjahr als Vorsitzender des Grenadier-Korps gelang es Robert Segger, drei Junggrenadiere für das Korps zu gewinnen. Die Jugendlichen Oliver Maaßen, Mario Richter und Frank Werres bildeten im Alter von 16 Jahren eine Fahnenschwenker-Gruppe. Auf der Chargiertenversammlung am 17. November 1987 wurden sie dem Korps vorgestellt.
Die drei erforderlichen Schwenkfahnen wurden am 23. April 1988 angeschafft. Nun galt es für die drei Junggrenadiere, fleißig das Fahnenschwenken zu üben. Unter Anleitung des erfahrenen Neusser Fahnenschwenkers Uwe Bansemer aus dem Fahnenzug 1920 des Neusser-Grenadier-Korps lernten sie schnell die Techniken des Fahnenschwenkens. Uwe Bansemer ist seit 1989 Mitglied des Grenadier-Korps Grefrath. 1988 galt es erstmals, das Erlernte auf dem Schützenfest zu präsentieren.
Mit Stolz schwangen die drei die Fahnen durch die Straßen Grefraths. Man muss heute feststellen, das dies nicht nur eine Bereicherung für das Grenadier-Korps, sondern auch für das ganze Regiment war.
Die jungen Fahnenschwenker wurden von den zahlreichen Zuschauern bestaunt und begeistert beklatscht. Es ist eine wahre Freude mitzuerleben, wenn eine so stark diskutierte Neuerung derart gut ankommt.
Der GFZ „Mer hant jett drupp“ im Jahre 2001
Der nächste Schritt zur Verjüngung des „modernen“ Korps war die Aufnahme von Edelknaben zu Junggrenadieren. Am 4. November 1989 wurde die Gründung der Grenadier-Tellschützen bekanntgegeben. Sechs Jugendliche im Alter von 11 Jahren traten dem Grenadier-Korps bei. Diese Junggrenadiere sollten eine eigene Uniform erhalten, da es
Die Grenadier-Tellschützen im Jahre 1991
einen Frack für Kinder nicht gibt. Der Vorstand organisierte blauen Stoff und ließ daraus Uniformen schneidern. Dazu tragen die Tellschützen ein schwarzes Barett mit weißer Feder. Als Waffe tragen sie eine Armbrust. Zum Schützenfest 1990 war es dann soweit: Sieben Junggrenadiere – inzwischen hatten die Tellschützen ein weiteres Mitglied gefunden – bereicherten unser Regiment und ganz besonders das Auftreten des Grenadier-Korps.
Das die Junggrenadiere auch in der Bruderschaft aktiv sind, zeigen die Schießergebnisse bei den Schüler-, Jungschützen-, Prinzen- und Pokalschießen. Bereits mehrere Male stellte das Grenadier-Korps den Jungschützen-Prinzen und den Schülerprinzen der Bruderschaft.
Grenadiere heute
Dass die Grefrather Grenadiere es mit der Verjüngung ernst meinten und sich darüber bewusst waren, dass ein Korps nur dann wachsen kann, wenn es Traditionen bewahrt, aber auch offen ist für neue Ideen, wurde spätestens im Jahre 2005 klar: nachdem Vorgänger Robert Seeger nicht mehr zur Wahl stand, wurde mit dem damals 25-jährigen Dominique Lindow erstmals ein Vorsitzender unter 30 gewählt. Gemeinsam mit dem nicht viel älteren Geschäftsführer Kornel Hermkes und weiteren, engagierten Vorstandskollegen lenkte er nun die Geschicke des Korps und machte die Jugendarbeit – zuvor war er selbst als Junggrenadier-Betreuer dafür verantwortlich – zu einer zentralen Vorstandsaufgabe. Allerdings ohne die „Alten“ aus den Augen zu verlieren, denn nur wenn ein Korps für alle Menschen offen ist und Generationen verbindet, kann es auch bestehen.
Der Grenadierball, der immer weniger Gäste anlocken konnte, wurde in ein Grenadier-Familienfest verwandelt, dass erst im „Haus der Landfrau“, und heute auf der Bubi Schrooten-Schießanlage ausgerichtet wird. Mittlerweile ist es nicht nur zu einem wichtigen Bestandteil des Korpslebens, sondern zu einer allgemein beliebten Veranstaltung geworden, die neben Grenadieren auch viele Freunde des Korps und deren Familien zur Sportanlage lockt.
Das Grenadierfamilienfest auf der Schießanlage.
2007 wurde mit Thomas Jennissen ein neuer Major gewählt, der ebenfalls zu den jüngsten seines Amtes zählt. Gemeinsam mit Junggrenadier-Betreuer Frank Hermkes und dem Grenadier Bernd Herten kümmert sich der neue Major um die Tellschützen und ist mit ihnen auch außerhalb der Kirmestage immer wieder unterwegs. Mit Erfolg, denn während andere Vereine mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, wachsen die Grefrather Grenadiere immer weiter und können Jahr für Jahr nicht nur durchschnittlich 17 Tellschützen zum Regiment beisteuern, sondern auch immer wieder neue Züge. Teils vom eigenen Nachwuchs gegründet, teils aber auch von „Neu-Grefrathern“.
Mit dem überraschenden Tod von Geschäftsführer Kornel Hermkes, der 2009 unerwartet und viel zu früh verstarb, entstand eine deutlich spürbare Lücke im Vorstand. Auf der Jahreshauptversammlung im darauf folgenden November konnte diese durch seinen Zugkameraden Michael Schäfer geschlossen werden, der die Geschäfte des Korps nicht nur in Kornels Sinne weiterführte, sondern auch schnell eigene Akzente setzte.
Als Dominique Lindow 2015 verkündete, das Amt des Vorsitzenden aus beruflichen Gründen abzugeben, wurde Michael Schäfer entsprechend zu seinem Nachfolger gewählt. Als Geschäftsführer rückte sein vormaliger Stellvertreter Frank Hermkes nach.
Nach einigen Veränderungen im Vorstand bilden im Jahr 2020 folgende Grenadiere das Vorstandsteam, dass unser Korps in das einhunderste Jahr seines Bestehens führen darf: Major Thomas Jennissen, Adjutant Stefan Drenkelfuss, Hauptmann und Geschäftsführer Dirk Nowak, Stellvertretender Geschäftsführer und Schießmeister Harald Plum, Kassierer und Jugendbetreuer Patrick Schausten, Stellvertretender Kassierer Sven Tigelaar, Beisitzer Luca Kemen und Vorsitzender Michael Schäfer.
Im Jahr 2019 übernahm der Grenadierzug Leeve Jonge beide Korpsfahnen und wurde damit zur Fahnenkompanie, Zugführer Peter Bellen wird zum Kompanieführer. Die neue Fahnenkompanie bietet den beiden Korpsfahnen eine würdige Begleitung. Die Grenadiere sind froh wieder eine repräsentative und große Fahnenkompanie gefunden zu haben.
In den vergangenen Jahren fanden viele Jugendliche und jung gebliebene Männer den weg in das Grenadier-Korps-Grefrath 1921 entweder als Tellschützen oder sogar direkt als Grenadierzüge mit Frack und Zylinder – im Jahr 2014 die „Rheinpiraten“, 2015 die Züge „Mer halde Zesame“ und „Grefrather Thekenathleten“, sowie „Mer könne jet“. In 2017 gründete sich der Zug „Lott jonn“ und 2018 dann „Immer jett loss“ und „Et kütt wie et kütt“. Sieben Zuggründungen in fünf Jahren bedeuten eine große Bereicherung unserer Grenadierfamilie – darauf dürfen wir stolz sein.
Das Grenadier-Korps-Grefrath 1921 und ausdrücklich auch unsere Uniformen sind heute attraktiver und beliebter denn je, deshalb finden besonders viele junge Menschen den Weg zu uns – nie waren wir jünger als heute … und so starten wir in das einhunderste Jahr unseres Bestehens im Jahr 2021.
Mit einem engagierten, jungen und dennoch erfahrenen Vorstand können die Grefrather Grenadiere gelassen in die Zukunft blicken – ohne sich auf den Lorbeeren der vergangenen Jahrzehnte auszuruhen.
Und so arbeiten alle 160 Grenadiere gemeinsam mit ihren Partnern, Frauen und Familien daran, der Hoffnung, die der damalige Major Toni Flintz 1968 aussprach, gerecht zu werden:
„Mögen alle Grenadiere, möge jeder Zug sein Bestes tun, damit unser Korps blühe und gedeihe und immer eine Perle in unserem schönen Dorf und in unserem schönen Schützenregiment bleiben möge!“